E-Mail-Sicherheit hat für Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister höchste Priorität. Denn genau über diesen Weg nehmen Cyberkriminelle die Branche ins Visier. E-Mails gelten als besonders anfällig – ob für Erpressungsversuche, Datendiebstahl oder die gezielte Störung des Geschäftsbetriebs. Zudem können Datenschutzverstösse empfindliche Strafen nach sich ziehen. Umso wichtiger sind robuste Sicherheitsmassnahmen im E-Mail-Verkehr.

In diesem Beitrag beleuchten wir die drei wichtigsten Säulen der E-Mail-Sicherheit im Finanzsektor: die Einhaltung regulatorischer Vorgaben, den Schutz vor Sicherheitsvorfällen und den Umgang mit betrieblichen Herausforderungen.

1. Compliance: mit neuen Vorgaben Schritt halten

Regulatorische Anforderungen

Kaum eine Branche ist so stark reguliert wie der Finanzsektor. E-Mail-Sicherheit spielt dabei eine zentrale Rolle. Mit neuen Regelwerken wie dem Digital Operational Resilience Act (DORA) und der NIS-2-Richtlinie müssen Finanzdienstleister ihre Sicherheitsmassnahmen weiter ausbauen, um kritische Informationen und IT-Systeme wirksam zu schützen.

Bedeutung von DORA und NIS-2 für die E-Mail-Sicherheit

DORA stellt hohe Anforderungen an den Schutz von IT-Systemen. Dies gilt vor allem für den sicheren Informationsaustausch per E-Mail. Finanzinstitute müssen daher Verschlüsselung, Empfängerauthentifizierung, sichere Zustellung und Zugriffskontrollen implementieren. Ebenso wichtig sind Massnahmen zur Vermeidung von Datenverlusten durch menschliche Fehler – etwa durch Data Loss Prevention (DLP)-Richtlinien in Secure Email Gateways (SEGs).

Gute Gründe für Managed E-Mail-Security-Services

Compliance ist keine einmalige Aufgabe, sondern erfordert eine kontinuierliche Überprüfung und Anpassung der Sicherheitskonfigurationen. Managed E-Mail-Security-Services helfen dabei, Sicherheitsrichtlinien korrekt zu konfigurieren und fortlaufend an neue regulatorische Vorgaben anzupassen.

2. Wachsende Gefahr von Sicherheitsvorfällen

E-Mails als Haupteinfallstor

Mehr als 90 Prozent aller Sicherheitsvorfälle beginnen mit einer E-Mail – durch Phishing, Business Email Compromise (BEC) oder Ransomware. Gerade der Finanzsektor ist wegen des hohen Datenwerts und der Möglichkeit finanzieller Manipulation besonders gefährdet.

Klassische Secure Email Gateways reichen nicht mehr aus

SEGs galten lange als Branchenstandard. Doch Cyberkriminelle umgehen herkömmliche Filtermechanismen zunehmend mit raffinierten Taktiken, Techniken und Verfahren (TTPs). Für Finanzinstitute bedeutet das: Sie müssen auf Sicherheitslösungen vertrauen, die solche Angriffe zuverlässig erkennen und abwehren.

Wandel hin zur KI-basierten, adaptiven E-Mail-Sicherheit

Um heutige Bedrohungen zuverlässig abzuwehren, brauchen Finanzinstitute KI-gestützte E-Mail-Sicherheitslösungen. Diese analysieren unternehmens- und benutzerspezifische Signale und erkennen dank maschinellem Lernen raffinierte Phishing-Angriffe, BEC-Betrug und andere moderne Angriffsmuster – bevor Schaden entsteht. So lassen sich Sicherheitsvorfälle proaktiv verhindern und teure Datenverluste vermeiden.

3. Operative und personelle Herausforderungen

Mangel an IT-Fachkräften

Viele Finanzdienstleister leider unter dem Fachkräftemangel in IT und Cybersecurity. Dabei erfordert gerade die E-Mail-Sicherheit eine kontinuierliche Überwachung und Anpassung. Oft fehlt intern das Know-how, um Konfigurationen zu optimieren, Bedrohungen in Echtzeit zu erkennen und schnell zu handeln.

Phishing-Sensibilisierung und Schulung

Ein weiterer Knackpunkt: Mitarbeitende müssen Phishing-Versuche erkennen und richtig reagieren. Programme zur Phishing-Sensibilisierung und Meldefunktionen in E-Mail-Clients wie Outlook sind wichtig, aber nicht genug. E-Mail-Sicherheitssysteme und das Sicherheitsbewusstsein müssen Hand in Hand arbeiten, um wirksame Sicherheit zu gewährleisten.

Höherer ROI durch Automatisierung und Expertenunterstützung

Investitionen in E-Mail-Sicherheit sollten nicht nur Risiken minimieren, sondern auch die betriebliche Effizienz steigern. Durch Expertenunterstützung bei der Optimierung von Konfigurationen und den Einsatz automatisierter Prozesse lässt sich der Nutzen der Sicherheitsinvestitionen deutlich erhöhen. Technische Beratung, individuelle Anpassungen, Self-Service-Tools und automatisierte Reaktionen auf Bedrohungen verbessen spürbar den Schutz und entlasten zugleich die internen IT-Teams.

Fazit

Für Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister ist E-Mail-Sicherheit weit mehr als Spamfilter und Malware-Schutz. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil von Compliance, Risikomanagement und operativer Resilienz. Angesichts neuer Vorgaben wie DORA und NIS-2, immer raffinierterer Bedrohungen und knapper IT-Ressourcen ist eine strategische, proaktive Herangehensweise bei der E-Mail-Sicherheit unerlässlich.

Mit KI-gestützten Sicherheitslösungen, der kontinuierlichen Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sowie automatisierten Prozessen und Expertenunterstützung schützen Finanzunternehmen ihre sensiblen Daten. So stärken sie ihre Geschäftskontinuität und sichern das Vertrauen ihrer Kunden in einem immer gefährlicheren Cyberumfeld.